Mit Splitboardern auf Tour

Zeiten in denen die Silvretta 400 die große Reibn dominierte sind vorbei. Heute ist es sogar mit einem Snowboard möglich diese Königseeumrundung in drei Tagen zu machen, soweit der Plan. Befürchtungen, dass zehn Personen zu viel, der Februar zu früh und Splitboarder zu langsam sind, wurden ignoriert. Handelte es sich doch um exzellente Skifahrer und Boarder die überall runterkommen - und noch nie auf Tour waren. Schließlich muss ja nur dem FÜL Jakob hinterhergeschlappt werden. 

Das Karl von Stahl Haus wurde nach fünf Stunden erreicht. Macht über 100hm die Stunde. Das hat den Vorteil, dass es nur schneller werden kann. Dienstag wurde Richtung Wasseralm im Nebel losgestochert und vernünftiger Weise über die kleine Reibn verkürzt. Auch ein Boardumbau in acht Minuten Bestzeit konnte die Tour nicht retten. Ein schöner Winterraum als Basis musste her, um den 15 kg Rucksack nicht immer mitzuschleppen. Also auf zur Laufener Hütte. Aus drei Stunden Wegangabe wurden kurzerhand fünf gemacht. Schnell noch die Lawinenhänge unterhalb der Felsen gequert, den Lockerschneerutschern ausgewichen, der aufgewirbelten Schneegischt die kalte Schulter gezeigt und schon spuckte der Nebel die Hütte aus. Angehender FÜL Skibergsteiger Tom hat immer den DAV Generalschlüssel am Bund und konnte uns den 8 Betten Winterraum aufsperren. Malte verwandelte kurzerhand noch einen Steher Holz in Wärme. 

Donnerstag und Freitag standen Tagestouren an, die sich durch nie dagewesenen Pulver auszeichneten. Das Kar zum Hochkarfelderkopf mussten alle noch zweimal wieder rauf, um alles zu zerfahren. Sogar Gruppenteilung war nötig, um alle Gipfel abzuhaken. Neigungsgruppe Fels zum Fritzerkogel schloss sich Ulrich an, der Rest zum Bleikogel. Alles ohne vorgelegte Spur, dafür gelegentlich Sonne. Zum Wochenende störten dann andere Tourengeher unser Revier. Zeit für Abfahrt, Bahn, Dusche. 

Klaus von Borstel